Melinda und Melinda

In „Melinda und Melinda“ präsentiert Woody Allen ein faszinierendes Experiment, das die Grenzen zwischen Komödie und Tragödie auslotet. Vier Schriftsteller sitzen in einem Restaurant in Manhattan zusammen und debattieren über die Natur des Lebens. Ist das Dasein im Kern komisch oder tragisch? Diese Frage dient als Ausgangspunkt für zwei parallele Erzählungen, die sich um die gleiche Frau drehen. Radha Mitchell verkörpert Melinda, eine Figur, die in beiden Geschichten in das Leben zweier unterschiedlicher Paare einbricht und deren Alltag auf den Kopf stellt.

Melinda and Melinda
Dauer: 95 Min.
Jahr:
Regie: Woody Allen
Produzenten: Letty Aronson
Hauptdarsteller: Radha Mitchell, Chiwetel Ejiofor, Will Ferrell
Nebendarsteller: Jonny Lee Miller, Amanda Peet, Chloë Sevigny
Studio: FOX
Sprachen: Deutsch, English

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Die eine Geschichte zeichnet Melindas tragischen Pfad nach, verstrickt in Probleme, die aus Verlust und Verrat entstehen. Die andere zeigt eine leichtere, humorvolle Seite des Lebens, in der Melinda eine zweite Chance auf Glück findet. Beide Versionen ihrer Geschichte werfen Licht auf die Schwächen und Stärken der menschlichen Natur. Allen nutzt dieses erzählerische Doppel, um zu zeigen, wie eng Tragödie und Komödie miteinander verbunden sind. Durch geschickte Dialoge und unvergessliche Charaktere führt Allen das Publikum durch ein emotionales Labyrinth, das sowohl zum Nachdenken anregt als auch unterhält.

Besetzung, Regie und Drehorte

Woody Allen führte 2004 bei „Melinda und Melinda“ Regie, ein Werk, das er auch geschrieben hat. Letty Aronson produzierte den Film, während Vilmos Zsigmond die Kameraführung übernahm und Alisa Lepselter für den Schnitt verantwortlich war. Die Musik setzt sich aus verschiedenen Jazz- und Klassikstücken zusammen. Radha Mitchell spielt die Hauptrolle der Melinda, an ihrer Seite Will Ferrell als Hobie. Weitere Rollen in der Besetzung übernehmen Amanda Peet als Susan, Chloë Sevigny als Laurel, Jonny Lee Miller als Lee, Chiwetel Ejiofor als Ellis und Josh Brolin als Greg.

Der Film, eine Mischung aus Komödie und Romantik, entstand an markanten Orten in New York City, unter anderem im Central Park und in Manhattan. Die Drehorte umfassen auch Belmont Park und das Lenox Hill Hospital. Das Kinostück erzielte in den US-Kinos 3,8 Millionen US-Dollar und konnte international weitere Erfolge in Italien und Spanien verbuchen, mit Einnahmen von 1,4 Millionen EUR bzw. 3,2 Millionen EUR.

Ursprünglich wollte Woody Allen Winona Ryder und Robert Downey Jr. für die Hauptrollen besetzen. Versicherungsprobleme führten jedoch zu einer Neubesetzung mit Radha Mitchell und Will Ferrell. Neben den Hauptdarstellern tritt auch Wallace Shawn auf, bekannt für seine Rolle in „My Dinner with Andre“. Der Film startete am 18. März 2005 in New York und spielte weltweit 20,085,825 Dollar ein.

Handlung & Inhalt vom Film „Melinda und Melinda“

Bei einem Abendessen diskutieren vier Schriftsteller über den Wert von Komödie und Tragödie. Sie fragen sich, ob das Leben von Natur aus komisch oder tragisch ist. Einer schlägt vor, eine Geschichte, die er gehört hat, zu erzählen: Eine aufgewühlte Frau namens Melinda stört eine Dinnerparty eines Paares, woraufhin eine Reihe von Ereignissen einschließlich Affären und einem Selbstmordversuch folgt. Zwei prominente Dramatiker der Gruppe erzählen ihre Versionen dieser Geschichte, eine komisch und eine tragisch.

In der tragischen Geschichte bleibt Melinda, eine verwitwete Freundin des Paares (bestehend aus dem gescheiterten Schauspieler Lee und der reichen Laurel), bei ihnen wohnen. Sie verliert das Sorgerecht für ihre Kinder aufgrund ihrer Alkohol- und Drogenvergangenheit. Laurel, die glaubt, Melinda sei wegen des Verlusts ihres Mannes deprimiert, hilft ihr, einen Freund zu finden. Auf einer Party verlieben sich beide Frauen in denselben Mann, den Pianisten und Komponisten Ellis Moonsong. Sie beginnt eine Beziehung mit Ellis, der auch eine Affäre mit Laurel hat.

Der komische Teil

In der komischen Geschichte ist Melinda eine Nachbarin des Paares (bestehend aus dem gescheiterten Schauspieler Hobie und der aufstrebenden Filmemacherin Susan). Hobie ist von ihr angetan und entwickelt eine Freundschaft zu ihr. Trotz seiner problematischen Beziehung mit Susan fühlt er sich schuldig, auch nur über eine Affäre nachzudenken. In einem Laden findet er eine alte Lampe und reibt daran, während er sich wünscht, eine romantische Beziehung mit Melinda haben zu können, ohne Susan zu verletzen. Als er nach Hause kommt, findet er Susan mit einem potenziellen Produzenten ihres nächsten Films im Bett.

Erleichtert trennt sich Hobie von Susan und lädt Melinda aus. Bevor er ihr jedoch seine Gefühle gestehen kann, erfährt Hobie, dass Melinda eine Beziehung mit einem Pianisten begonnen hat, den sie auf der Straße getroffen hat. Melinda und ihr neuer Freund beschließen, dem heimlich eifersüchtigen Hobie zu helfen, eine Freundin zu finden. Sie verkuppeln ihn mit einem Playboy-Model, und zu viert gehen sie an Halloween aus, sehen sich einen Film an und besuchen eine Party. Dort erkennen die beiden Fremden, dass sie sich beide einsam fühlen, und beschließen, zu Hobies Wohnung zu gehen.

Die Schriftsteller kommen zu keinem abschließenden Urteil über den Wert von Tragödie und Komödie. Sie erkennen jedoch, dass es wichtig ist, die tragischen und komischen Momente im Leben zu schätzen. Man weiß nie, wann das Leben endet. Diese Erkenntnis unterstreicht die Bedeutung, beides in gleicher Weise zu wertschätzen, ohne eine endgültige Schlussfolgerung über den vorherrschenden Charakter des Lebens zu ziehen.

Fazit & Kritiken zum Film „Melinda und Melinda“

Woody Allens „Melinda und Melinda“ verwebt gekonnt Tragik und Komik zu einem fesselnden Narrativ. Die Diskussion zweier Paare über die Natur des Lebens bildet den Kern dieser tragikomischen Parabel. Diese Debatte, ob das Leben eher komisch oder tragisch sei, wird durch die zwei unterschiedlichen Geschichten Melindas illustriert. Radha Mitchell brilliert in ihrer Doppelrolle, navigiert durch beide Genres mit einer beeindruckenden Bandbreite. Während die tragische Melinda als gestörtes Nervenbündel eine Dinnerparty sprengt, bringt die komische Melinda Leichtigkeit und Humor in eine ähnliche Situation.

Die Ensemble-Besetzung, darunter Will Ferrell als Hobie und Chloe Sevigny als Laurel, fügt sich nahtlos in Allens Welt ein. Ferrell, in die typische Allen-Rolle schlüpfend, zeigt sich von seiner komödiantischsten Seite und bringt die Zuschauer mit seinem liebestollen Charakter zum Lachen. Sevigny karikiert effektiv das Verhalten der Upper-East-Side-Elite, während Amanda Peet als eingebildete Intellektuelle glänzt. Die Dialoge sind scharf, pointiert und entblößen mit Witz die Absurditäten des Lebens. Die Abwesenheit Allens vor der Kamera lässt dennoch seinen Geist in jeder Szene spürbar werden.

Das Werk ist ein Beweis für Allens unerschöpfliche Kreativität und Relevanz im zeitgenössischen Kino. Durch die Verschmelzung von tragischen und komischen Elementen hält der Kinofilm dem Publikum einen Spiegel vor und lädt zum Nachdenken über die eigene Lebensauffassung ein. Allen vermeidet es, moralisch zu predigen, und wählt stattdessen einen unverblümten Blick auf das chaotische menschliche Dasein. Dieses Werk, das durch seine politische Unkorrektheit und seine fähigen Darstellungen überzeugt, ist ein Muss für Fans des Regisseurs und Liebhaber des Arthouse-Kinos gleichermaßen.

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